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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 194

1845 - Heidelberg : Winter
194 §. 72. Das Kaiserthum und das Papftthum. und des äußern Friedens, der Papst der Wächter der heiligen Zucht und sittlichen Ordnung seyn, jener mit seiner weltlichen Macht die Kirche schützen, dieser mit seinen geistlichen Mitteln den Staat unterstützen. In diesem Gleichgewichte stand die weltliche und geistliche Gewalt zu Karls des Großen Zeit. Nach seinem Tode suchte zuerst die geistliche Gewalt eine überwiegende Stellung einzunehmen, indem sie auf Absetzung Ludwigs des Frommen drang und auf die Seite Lothar's trat. Den Deutschen dagegen gelang es, dieses Bestreben der geistlichen Gewalt zurückzudrängen und die weltliche Selbstherrschaft zu behaupten, durch Otto den Großen aber das Kaiserthum über das Papstthum zu erheben. Weil nun aber deswegen die deutschen Kaiser sich ihre Krönung von den Päpsten meist erkämpfen mußten, und außerdem durch die Widerspenstigkeit der Fürsten in der Behauptung ihrer Kaisermacht so vielfach gehemmt waren: so suchten sie sich in den Bi sch offen eine Gegenstütze zu bereiten und vereinigten mit den Bisthümern die Graf- schaftsrechte; und da natürlich die Vereinigung der geist- lichen und weltlichen Gewalt den Bischöffen Vortheil brachte so waren sie dem Kaiser ganz zu Willen, und dieß um so lieber, weil der Papst seit dem 9. Jahrhundert die Selbstständigkeit der bischöflichen Macht vollends zu brechen und sie seiner kirchlichen Alleinherrschaft zu unterwerfen gesucht hatte. Auf diese Weise wurde das frühere Gleichgewicht, in welchem vorher die beiden höchsten Häupter der Christenheit zu einander standen, gestört, und Kaiserthum und Papstthum bildeten nur zu oft einen Gegensatz, der früher oder später selbst für den leicht zu weit greifenden Sieger nachtheilig werden mußte, wie sich das besonders deutlich offenbarte, als auf die sächsischen Kaiser 1024—1125 die salischen Kaiser oder die Kaiser aus dem salisch-fränkischen Stamme folgten. Die Reihe derselben beginnt mit Konrad U (1024-1039), welcher dem Kaiserthume sowohl in Deutschland, als in Jta-

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 306

1845 - Heidelberg : Winter
§. 103. Preußens Emporkommen. 30f? einem neuen Kriege mit den Türken zu entschädigen, zog ihm darauf auch noch den Verlust von Serbien mit Belgrad und seines Antheils an der Wallachei zu. 4. Preußens Emporkommen. 1. Die beiden ersten schlesischen Kriege. §. 103. (Jftit dem Jahre 17ld, da Friedrich Ii in Preußen und Maria Theresia in Österreich den Thron bestieg, traten für Europa wichtige Veränderungen ein. Den Grund zur Macht des brandenburgisch- preußischen Hauses hatte der gerade 100 Jahre zuvor geborne große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg dadurch gelegt, daß er im Welauer Vertrage mit Polen 1657 die Souverainetät über Preußen erwarb, und durch seinen Kriegsruhm (als Ver- bündeter Hollands gegen Ludwig Xiv (§. 99), insbe- sondere als Sieger bei Fehrbellin 1675), so wie durch seine weise Verwaltung jenes Ansehen noch bedeutend erhöhte. Darauf erlangte sein Sohn, der Kurfürst Friedrich Ii dafür, daß er den Kaiser Leopold im spanischen Erbfolge- kriege unterstützte, 1701 die Königswürde in Preu- ßen, erweiterte durch mehrere Erwerbungen (darunter Neufchatel und Valangin) den Staat, stürzte ihn aber auch durch seine verschwenderische Prachtliebe in drückende Schulden. Doch sein Sohn und Nachfolger, König Friedrich Wilhelm I (1713 — 1740), half dieser Noch ab, und brachte, als ein zwar wissenschaftlicher Bildung nicht ge- neigter und für das Soldatenthum voreingenommener, aber

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 283

1845 - Heidelberg : Winter
h. 96. Der dreißigjährige Krieg. 283 dadurch wieder hergestellte Einigkeit der katholischen Mächte führte nun zu neuen Siegen der katholischen Sache. In dem nun beginnenden Kriege wurde zuerst Manns - feld bei Dessau von Wallenstein geschlagen und nach Ungarn gesprengt; dann der König Christian bei Lut- ter am Barenberg vontilly besiegt; darauf Mecklen- burg und Holstein von Tilly und Wallenstein besetzt und verheert. Der ehrgeizige Wallenstein ließ sich nun vom Kaiser zum Herzog von Mecklenburg ernennen und trachtete auch nach dem Besitze der pommerschen Ostseeküste. Da er aber Stralsund nicht erobern konnte, und einer- seits England, anderseits Schweden ihn bedrohte, so betrieb er selbst den Frieden mitdänemark (1629), wodurch dieses von seinem zügellosen Heere befreit wurde. Schon die ersten Siege hatten den Kaiser bewogen, sowohl den Protestantismus in Böhmen vollends zu unterdrücken, als auch den Kurfürsten Maximilian die Oberpfalz erbeigenthümlich und einen Theil der Unterpfalz als Lehen zu geben. Jetzt erließ er auch (obgleich unter Wider- spruch der Mehrheit selbst der katholischen Stände) gegen die Protestanten .1629 das Restitutionsedict, das ihnen alle seit dem Passauer Vertrag eingezogenen Kirchengüter herauszugeben befahl. Um nun diesem Befehle Nachdruck zu geben, behielt er alle seine Heere noch auf dem Kriegsfuße, und während sich schon da und dort die Jesuiten in den Besitz der Kirchen- güter setzten und sich verlauten ließen, daß man selbst den Religionsfrieden nicht mehr anerkennen werde, schien der Protestantismus in Deutschland völlig unterlegen zu seyn. Da führte eine neue Störung der Einmüthigkeit der katholischen Mächte Europa's einen plötzlichen Umschwung der Dinge herbei. Weil nämlich Österreich durch seine Siege in Norddeutsch- land wieder Aussicht auf volle Wiederherstellung der kaiser- lichen Hoheit im deutschen Reiche, ja sogar in Italien be-

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 331

1845 - Heidelberg : Winter
ß. 111. Wiederherstellung der europäischen Staatenverhältnisse. 331 5, Wiederstellung der europäischen Staaten- verhältniffe. §. 111. Von der Herrschsucht angereizt, gedacht' er im Jahre 1812, nun auch Rußlands Meister zu werden, dessen Be- herrscher Alexander sich von dem Continentalsystem los- gesagt und die Räumung Preußens von ihm verlangt hatte. Alle ihm unmittelbar und mittelbar pflichtigen Länder des Festlands (mit Ausnahme Schwedens) mußten ihm Zu- zug leisten, und so brach er mit weit über einer halben Million von Kriegern in das russische Reich ein, drang durch die blutige Schlacht an der Moskwa bis in das Herz desselben vor, und schien durch die Besetzung Mos- kau ' s schon Herr des Czaarenreichs zu seyn. Da wandt' sich's — : der Brand von Moskau, das die Russen selber anzündeten, zwang Napoleon zum verderblichen Rück- zug , auf welchem Hunger, Frost und Feindesschwert sein ganzes Heer vernichteten. Denn ein preußisches Corps hatte sich bereits zu dem Feinde geschlagen; Friedrich Wilhelm in rief nun sein Volk auf, und das Jahr Achtzehnhundert und dreizehn sah die begeisterte Erhebung und end- liche Befreiung Deutschlands. Anfangs zwar, von einem neuen Heere aus Frankreich unterstützt, erzwang Napoleon einen Waffenstillstand mit den Verbündeten; aber nach Ablauf desselben führte der Beitritt Schwedens und Österreichs, so wie bald darauf Bayern's, 1813 d. 16. bis 18. Okt. die Schlacht bei Leipzig herbei, welche Frankreich's Herrschaft über Deutsch- land mit Einem Male vernichtete. Die Flucht Napoleons über den Rhein, die Auflösung des Rheinbundes, die Rückkehr der vertriebenen Fürsten in ihre Länder und die Befreiung Hollands waren die nächsten Folgen jener denk- würdigen Völkerschlacht.
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